Robert Prattens “Getting Started in Transmedia Storytelling: A Practical Guide for Beginners” ist (meines Wissens) das erste veröffentlichte Handbuch für Transmedia Storyteller. Zudem kann es kostenlos auf Slideshare runtergeladen werden, alternativ aber auch für einen geringen Betrag auf amazon gekauft werden. Robert Pratten kam übers Marketing und die Filmregie zum Thema, und sein Buch schrieb er für Independent Filmemacher – es ist aber definitiv nicht nur für Filmer lesenswert. Nach einigen Jahren in San Francisco hat er nun mit Alexey Ossikine die Transmedia Storyteller Ltd. in London gegründet, die u.a. das Programm Conducttr vertreiben, das hilft, interaktive Storywelten und Experiences umzusetzen. Wer sich für das Thema Transmedia interessiert findet in seinem Blog viele nützliche Tipps und Artikel.

 

Was ist Transmedia Storytelling?

 “Transmedia Storytelling is telling a story across multiple media and preferably, although it doesn’t always happen, with a degree of audience participation, interaction or collaboration. In transmedia storytelling, engagement with each successive media heightens the audience’ understanding, enjoyment and affection for the story.” (Robert Pratten, Getting Started in Transmedia Storytelling, S.1)

Oder, um gleich eine große Stärke dieses Handbuchs vorzustellen, grafisch ausgedrückt:

[lightbox full=”https://tmsb.de/wp-content/uploads/2013/06/What-is-Transmedia-c-Robert-Pratten-Getting-Started-in-Transmedia-Storytelling-CC-BY-SA-2.0.jpg” title=”(c) Robert Pratten – Getting Started in Transmedia Storytelling CC BY SA 2.0″]What is Transmedia[/lightbox]

 

Getting Started in Transmedia Storytelling

Auch Robert Prattens “Getting Started in Transmedia Storytelling” ist, ähnlich wie Andrea Phillips bereits vorgestelltes “Creator’s Guide”, ein “Arbeitsbuch”. Es eignet sich besonders für Menschen, die selbst transmedial erzählen möchten, aber auch für Produzenten und alle diejenigen, die Förderanträge und Präsentationen zu einem Projekt erstellen (gute Ergänzungen zum Buch finden sich außerdem in Prattens Slideshares). Man kann sein Buch von vorne bis hinten lesen, es lässt sich aber auch bestens als Nachschlagewerk verwenden, wenn man gerade an einem Antrag sitzt und sich nicht sicher ist, wie man ihn am besten aufbaut oder was am besten wohin kommt: das Buch setzt sich aus vielen unterschiedlichen Blogposts zusammen, die Pratten vor allem für das Workbookproject schrieb, im Prinzip kann man also in jedem Kapitel einsteigen und von dort anfangen zu lesen. Die große Stärke des Buches ist es dabei, die richtigen Fragen zu stellen – also die Fragen, die man selbst an sein Projekt bei der Entwicklung stellen sollte. Außerdem ist es sehr umfassend mit Grafiken, Tabellen und Schaubildern versehen, die es erleichtern, einen Überblick zu gewinnen. Während Andrea Phillips ihre Ratschläge aber meist mit Beispielen aus ihren Projekten anreichert und erzählt, was funktionierte und was nicht, hält sich Robert Pratten damit eher zurück. Zwar gibt es Hinweise auf u.a. “Lowlifes”, doch insgesamt ist Prattens Fokus eher abstrakter, was es Anfängern z.T. erschwert.

Dafür ist das Buch sehr zielorientiert und legt einen Schwerpunkt darauf, Projekte finanziert zu bekommen. Insgesamt ergänzen sich Phillips und Pratten sehr gut, wobei sich Pratten hervorragend dazu eignet, die eigene Idee auf Papier zu bringen, während Phillips mit ihren vielen praktischen Einschätzungen, Interviews und Geschichten fürs eigene Schreiben inspirierender ist.

 

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